Josefstag an Berufsschule Eichstätt

„Jugend braucht Perspektive“, unter diesem Motto steht der Josefstag 2016. Der Josefstag ist ein bundesweiter, dezentraler Aktionstag, der auf die wichtige Arbeit in Einrichtungen der Jugendsozialarbeit, insbesondere der Jugendberufshilfe, in katholischer Trägerschaft aufmerksam macht.

Für die Bistumsleitung nahm Domkapitular Msgr. Dr. Stefan Killermann am Joseftstag teil; den Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) vertrat Referentin Stephanie Bernreuther. Jugendliche aus Afghanistan, Eritrea, dem Irak und der Kolpingjugend Eichstätt nutzten diesen Tag, um beim gemeinsamen Kochen miteinander ins Gespräch zu kommen, über Essen, Sport, Musik, aber auch über Fluchtwege, Berufswünsche und unterschiedliche Kulturen. Den Rahmen dafür boten die Berufsschule Eichstätt und das Kolping-Bildungswerk, das diese Berufsintegrationsjahr-Vorbereitungsklasse betreut. Marina Tsoi, die Lehrkraft des Kolping-Bildungswerkes, hatte die jugendlichen Flüchtlinge und Asylbewerber auf den Tag vorbereitet und mit ihnen alle Zutaten eingekauft. Auf dem Speiseplan standen Gerichte aus Afghanistan, wie sie dort typisch bei Hochzeitsfeiern gegessen werden. So hieß es gemeinsam verschiedenes Gemüse und Obst schneiden und andünsten, Blätterteigtaschen zu füllen und zu backen sowie den Tisch für das gemeinsame Mahl herzurichten. Dabei gab es viel Gelegenheit zum Austausch und auch schon ein wenig die Gelegenheit landestypische Eigenheiten voneinander zu lernen. Katharina und Franziska von der Kolpingjugend bewunderten, wie schnell sich die jugendlichen Flüchtlinge, die im Durchschnitt erst seit vier Monaten im Land sind, in deutscher Sprache verständigen können. „In Lenting spiele ich im Fußballverein, das hilft mir die Sprache besser zu lernen“ so einer der jungen Männer. Ein anderer erzählt, dass er in seiner Heimat bei seinem Vater eine Lehre als Metzger begonnen hatte und diesen Beruf gerne weiterhin erlernen möchte. Er hat bereits einen Praktikumsplatz in Aussicht, auf den er sich schon sehr freut. Schulleiter Wendelin Ferstl, der auch – wie Frank Wiesner und Geschäftsführer Ewald Kommer vom Kolping-Bildungswerk – an dem gemeinsamen Essen teilnahm, stellte fest „Wir sollten so ein gemeinsames Kochen wiederholen, mit noch mehr deutschen Jugendlichen“. Es ist ein schöner Rahmen, um gegenseitig voneinander zu lernen - die Sprache, die Speisen, die Kultur - um miteinander in Kontakt zu kommen und sich kennen zu lernen.

Vielleicht also war dieser Josefstag der Beginn eines regelmäßigen Austausches zwischen Jugendlichen, die hier ihre neue Heimat suchen und Jugendlichen, die schon hier zuhause sind.

22.03.2016