Kolping-Bildungswerke stark in der Integration

Bei den Mitgliederversammlungen des Kolping-Bildungswerkes und des Kolping-Erwachsenen-Bildungswerkes (KEBW) konnte der Vorsitzende des KEBW, Andreas Birzer, den Mitgliedern aus den Kolpingsfamilien Erfreuliches berichten. In beiden Bildungswerken steht die Integration der Menschen in den Arbeitsmarkt und in die Gesellschaft ganz oben. Ob über Sprach- und Integrationskurse oder Maßnahmen zur beruflichen Bildung, Kolping stehe hier in der guten Tradition des seligen Gesellenvaters, sagte Birzer.

Im Rückblick auf das Jahr 2015 konnte Geschäftsführer Ewald Kommer die Steigerung der durchgeführten Kurse an den Standorten Eichstätt, Weißenburg und Roth anhand von Graphiken darstellen. Diese erfreuliche Entwicklung hat aber, so Kommer in der Vorausschau auf das laufende Lehrgangsjahr, auch zur Folge, dass alle personellen Ressourcen gebunden und die Akquise geeigneter Lehrkräfte schwierig seien. Die etablierten Angebotsreihen zur Persönlichkeitsbildung und zur Erweiterung des Wissens fanden auch 2015 gute Resonanz. So wurde das Jahresthema der Kolpingjugend „Toleranz“ in der Spiegelsaalrede aufgegriffen und vertieft. Im Kamingespräch zur Arbeitnehmerpastoral setzte man sich mit der Wirtschaftsethik Luthers auseinander. Zwei Jahre vor dem großen Reformationsjubiläum vermittelte Industrie- und Sozialpfarrer Dr. Roland Pelikan Einblicke in die Gedankenwelt Luthers. Dr. Pelikan berichtete darüber hinaus über seine Tätigkeit für den Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt (kda) und seine Projekte, wie etwa „SeitenWechsel“, einem Weiterbildungsangebot für Führungskräfte. Dabei werden Manager für eine Woche mit Krankheit, Sucht, Behinderung und Obdachlosigkeit konfrontiert. Durch einfache Tätigkeiten in psychiatrischen Kliniken, Unter­künften für Obdachlose und Flüchtlinge, Justizvollzugsanstalten, Wohngruppen für Kinder-und Jugendliche, Wohnhäuser und Werkstätten für Behinderte, Hospize, Palliativstationen sowie Einrichtungen der Drogen-und Suchthilfe, erzielen die Führungskräfte nachhaltige Lerneffekte für ihren Umgang mit Menschen. Beim Berger Forum referierte der Flüchtlingsseelsorger der Diözese Eichstätt, Archimandrit Dr. Andreas Thiermayer, über die Enzyklika Laudato Si von Papst Franziskus.

In Vertretung von Rita Böhm, der Vorsitzenden des Kolping-Bildungswerkes, leitete Andreas Birzer zur nächsten Mitgliederversammlung über. Auch hier beschäftigt man sich mit Geflüchteten, insbesondere an den Berufsschulen in den sog. Berufsintegrationsklassen. Neben Sprachunterricht steht die sozialpädagogische Betreuung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Fokus. An der Berufsschule Eichstätt ist das Kolping-Bildungswerk zudem – wie auch an den Mittelschulen in Eichstätt und Beilngries – Kooperationspartner für die Jugendsozialarbeit. In Schwabach ist man für die Berufseinstiegsbegleitung (BerEB) zuständig. Die Besonderheit in der Goldschlägerstadt: Lernpaten der Kolpingsfamilie unterstützen ehrenamtlich die Mitarbeiterinnen des Kolping-Bildungswerkes bei Lebens- und Lernproblemen der der Schülerinnen und Schüler. Diese vorbildliche Zusammenarbeit von ehrenamtlichen und hauptberuflichen Mitarbeitern bei Kolping lobte die Diözesanvorsitzende Ehard ganz ausdrücklich. Beim Rückblick durften die Betreuungsleistungen im Rahmen der offenen und gebundenen Ganztagsschule nicht fehlen. Von der Grundschule bis zum Gymnasium steht Kolping als Kooperationspartner der Schulen und Gemeinden zur Verfügung. Die Eingliederungsbemühungen mit Langzeitarbeitslosen (ViA) erfüllen mit Jobcoach Anja Ritter in Weißenburg seit Jahren das Soll und verhelfen Menschen in Arbeit. Zum Abschluss der Mitgliederversammlungen bedankte sich Vorsitzender Birzer bei allen Auftraggebern, Unterstützern und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die erteilten Aufträge, die wohlwollende Begleitung und die geleistete Arbeit.

 

06.10.2016