„Integrieren“ als zunehmende Herausforderung 40 Engagierte bei Rundem Tisch Integration Eichstätt

Ewald Kommer, Geschäftsführer des Kolping-Bildungswerkes, begrüßte – auch im Namen der erkrankten Mitbegründerin des Runden Tisches Integration in Eichstätt, Irene Groborz von der Caritas-Kreisstelle – , die zahlreichen Teilnehmer im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes. Kommer gab gleich zu Beginn bekannt, dass der Regionalkoordinator des Bundesamtes für Mig-ration und Flüchtlinge (BAMF) nicht an dem Treffen teilnehmen kann.

„Wir sind über das ‚Ankommen‘ hinaus. Jetzt geht es um das ‚Integrieren‘.“ Mit diesen Worten brachte Christine Pietsch, Ehrenamtskoordinatorin im Fachbereich Asyl des Landratsamtes Eichstätt, den Wandel in der Flüchtlingsarbeit beim Runden Tisch „Migration und Integration“ im Landkreis auf den Punkt.

Christine Pietsch informierte in einem Impulsvortrag über die aktuelle Situation. Nach ihren Angaben gibt es derzeit im Landkreis gut 1.800 geflüchtete Menschen in Unterkünften, darunter knapp 1.450 Asylbewerber. Die anderen rund 20 Prozent mit gut 360 Personen seien „Fehlbeleger“, also bereits anerkannte Flüchtlinge, die in den Unterkünften weiterhin wohnen, weil sie keine andere Wohnung finden. „Das Fehlen von Wohnraum ist eines der akutesten Probleme, die wir haben“, wiederholte die Landratsmitarbeiterin und frühere Caritas-Asylberaterin eine Problematik, die bereits in den vergangenen Jahren immer wieder bei dem runden Tisch thematisiert wurde.

Christine Pietsch teilte mit, es gebe im Landkreis derzeit rund 35 Helferkreise mit insgesamt rund 300 Ehrenamtlichen für geflohene Menschen, die sehr unterschiedlich aufgebaut seien: „einige mehr wie Stammtische, andere strukturierter“. Als häufigste ehrenamtliche Tätigkeiten in diesem Bereich nannte sie die Hilfen beim Erlernen der deutschen Sprache und die Übernahme von Fahrdiensten. Inzwischen gebe es aber auch viele, die helfen, „Zugänge zur Arbeitswelt“ für die Betroffenen zu suchen.

In den Gesprächen an den Runden Tischen im Foyer tauschten sich die Teilnehmer anschließend über ihre Erfahrungen aus. Für das leibliche Wohl der Teilnehmer sorgten dabei die vom Kolping-Bildungswerk spendierten Butterbrezen und Getränke.

Foto: Caritas/Esser

 

 

07.12.2016