Volkstrauertag 15. November 2020

Der Volkstrauertag erinnert als stiller Feiertag in jedem Jahr an die Opfer von Krieg und Gewaltherr­schaft. 75 Jahre nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges, der zwischen 60 und 70 Millionen Men­schen das Leben kostete, unterstützt das Kolpingwerk die Aktion „Frieden leben“ der katholischen Hilfswerke und der weltkirchlichen Fachstellen der Diözesen.

Das Kolpingwerk Region Ost und der Kolping-Diözesanverband Eichstätt haben gemeinsam den An­trag für eine Erklärung des Kolpingwerkes Deutschland zu diesem Thema eingebracht; diese wurde am 07. November 2020 vom Bundeshauptausschuss des Kolpingwerkes beschlossen.

Personalität, Subsidiarität, Solidarität, Gemeinwohl und Nachhaltigkeit – die Prinzipien der katholi­schen Soziallehre – werden in der Erklärung als Grundpfeiler für einen beständigen Frieden in der Welt genannt. In diesem Jahr 2020 kann man nicht über den Frieden sprechen, ohne angesichts aktu­eller gesellschaftlicher Konflikte für ein Denken und Handeln im Sinne der Gemeinschaft zu plädieren. Papst Franziskus tut dies in seinem Lehrschreiben „Fratelli tutti“, in dem er jeden Krieg als Versagen von Politik und Menschheit sieht und zum gemeinsamen Handeln aufruft.

„Suche Frieden und jage ihm nach“: Ganz im Sinne des Beters von Psalm 34 ruft das Kolpingwerk seine Mitglieder dazu auf, sich bewusst und entschieden für den Frieden einzusetzen. „Für einen Frieden, der die Würde jedes Menschen im Blick hat, der auf Recht und Gerechtigkeit gründet, der keine Gewalt ausübt, weder mit Wort noch mit Tat: Für einen Frieden, der den Menschen weltweit ein menschenwürdiges Leben zugesteht“. Das Kolpingwerk Deutschland als Teil einer generationen­übergreifenden und weltweiten Gemeinschaft wendet sich mit der Erklärung aber auch an alle Men­schen in politischer und gesellschaftlicher Verantwortung, das hohe Gut des Friedens zu schützen.

Kolping-Bundespräses Josef Holtkotte hat 2018 in seinem Friedensgebet dies so formuliert:

Dein Friede verlangt von uns mehr,
als dass wir nichts gegeneinander haben.
Er ist nicht tatenloses Zusehen wie sich Unrecht vermehrt.
Du willst nicht, dass wir uns vor dem Bösen ducken,
Friedfertigkeit mit Gleichgültigkeit verwechseln.
Friede wird, wenn wir uns einsetzen für das Gute,
wenn wir deine Gegenwart in dieser Welt leben,
wenn wir handeln aus deiner Liebe
.

 

Text: Ewald Kommer. Bild: Hans Heindl, in: Pfarrbriefservice.de

13.11.2020