Zertifikate an Sprachkursteilnehmer überreicht

Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Afghanistan, Indien und Nigeria erhielten aus der Hand ihrer Lehrkraft Ute Halbig die Zertifikate zum Abschluss des Alphabetisierungskurses. Eine lange und wechselhafte Geschichte, angefüllt mit Lockdowns und Wechseln von Präsenz – in online-Unterrichte und zurück, ging damit zu Ende.

Zur Halbzeit der Nationalen Dekade für Alphabetitiserung und Grundbildung (Alpha-Dekade), die neben Bund und Ländern von Partnern wie dem AOK-Bundesverband, dem Deutschen Städte- und Landkreistag und dem Kommissariat der Deutschen Bischofskonferenz initiiert wurde,  musste Ute Halbig eine durchaus gemischte Bilanz für ihren Kurs ziehen. Während die einen Teilnehmerinnen und Teilnehmer ganz gut mit den Anforderungen zurecht kamen, waren für die anderen die Hürden, gerade auch des Distanzunterrichts, einfach zu hoch. So freuten sich die einen über das gute Prüfungsergebnis, während die anderen die Prüfung nicht bestehen konnten. Der bekannte Matthäus-Effekt („Wer hat, dem wird gegeben“) ist auch im Bereich des funktionalen Analphabetismus nicht ganz von der Hand zu weisen. Das bedeutet für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ganz schlicht, dass Lernerfolge anspornen und zu noch mehr Lernerfolgen führen. Andererseits aber schwierige häusliche Verhältnisse, schlechte Internetanbindung und wenig Kontakt/Austausch mit Menschen, die die Sprache sehr gut beherrschen, für positive Lernerlebnisse sehr hinderlich sind. Fehlendes Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten, Alter, negative Schulerfahrungen und gesundheitliche Beeinträchtigungen sind weitere Gründe für ein nicht so gutes Abschneiden in den Prüfungen. Ute Halbig machte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aber Mut, den bereits begonnenen Weg weiter zu gehen und die Chancen auf die Integration in die Gesellschaft und das Berufsleben wahrzunehmen. Der Geschäftsführer des Kolping-(Erwachsenen-)Bildungswerkes, Ewald Kommer, schloss sich den Worten der Lehrkraft an, dankte ihr für ihren Einsatz und machte deutlich, dass die Geschäftsstelle des Kolping-(Erwachsenen)Bildungswerkes auch künftig im Rahmen der Möglichkeiten Ansprechpartner für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer oder auch Vermittlungsstelle für Hilfen sein kann. 

 

26.04.2021