Der kesse „Spirit“ – Kursleitertreffen 2021 in Eichstätt

Was haben Ultimate Frisbee und Kess-erziehen gemeinsam? Die Haltung im Umgang miteinander. Daher überreichte Dr. Birgit Rank, Kess-erziehen-Koordinatorin im Bistum Eichstätt, den Kess-Kursleiter:innen der Diözese am Freitag jeweils eine leuchtend-orange Frisbee-Scheibe mit dickem schwarzem Kolping-Logo darauf.
Kess-erziehen Kursleiterinnen treffen sich im Eichstätter Kolpinghaus

Der „Spirit of the Game“ im Frisbee-Team spiegelt nämlich genau die kooperative, wertschätzende und respektvolle Haltung auch in Konfliktsituationen wieder. Diese an die Eltern von Kindern und Jugendlichen weiterzugeben, ist Hauptziel aller Kess-Veranstaltungen.

Nach dem Hybridtreffen des letzten Jahres freute sich Birgit Rank vom Kolping-Erwachsenenbildungswerk Diözesanverband Eichstätt, die alten und auch neuen Kursleiterinnen im Eichstätter Kolpinghaus in Präsenz wiederzutreffen. Das war auch Gelegenheit für Michaela Haupt, Gemeindereferentin aus Büchenbach und „Von Anfang an“-Kursleiterin, die bisher beim Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB) angesiedelt war, ihre übrigen Kolleginnen analog kennenzulernen – den digitalen Einstieg hatte sie schon im letzten Jahr mit Bravour gemeistert. Michaela Haupt war im letzten Jahr mit fünf Online-Kursen für Eltern von 0- bis 3-jährigen Babys und Kleinkindern bundesweit die aktivste Online-Kess-Referentin für dieses Format. Sie hat mit der AG „Von Anfang an - online“ maßgebend bei der Übertragung der Präsenzinhalte in die digitale Form mitgearbeitet, ist mit ihren Kolleg:innen derzeit beschäftigt, die Erfahrungen der gelaufenen Kurse in das Online-Konzept einzuarbeiten und bietet den neuen „Von Anfang an“-Kursleiter:innen Einführungen in das Online-Format an. Ihre Erfahrungen wurden von den übrigen Eichstätter Kess-Kursleiter:innen sehr interessiert aufgenommen und diskutiert. „Kesse“ Kurse leben von der Beziehung des Referenten und der Teilnehmenden zueinander und den Erfahrungen der Eltern in Übungen und Rollenspielen. Funktioniert das auch online? Michaela Haupt bestätigte das, wie aber darauf hin: „Alles geht nicht eins zu eins. Vieles muss digital angepasst und verändert werden.“ Ein großer Vorteil der Online-Kurse ist, dass sie neue Zielgruppen erreichen: Elternteile, die nicht in einen Präsenzkurs gekommen wären, Mütter oder Väter ohne Kinderbetreuung und sehr viel mehr Paare.

Silke Männel, erfahrene Mittelschullehrerin aus Möckenlohe, kam vom vierten Abschnitt ihrer KidS-Ausbildung am letzten Wochenende in Würzburg direkt neu ins Kess-Team und musste ihren Kolleginnen erst einmal erklären, wofür die Abkürzung SCHILF steht: „´KESS´ kennt ihr: Kooperativ, ermutigend, sozial und situationsorientiert“, meinte sie. „´KidS heißt ´KESS in der Schule´ und SCHILF steht für „Schulinterne Lehrer-Fortbildungstage“ basierend auf dem Kess-erziehen-Konzept.“ Sie stellte dem Team ihre Ideen, vor, Kess an die Schulen zu bringen.

Der erkältungsbedingt sehr geschrumpfte Kreis der Kursleiter:innen brachte sich gegenseitig auf den aktuellen Stand ihrer Aktivitäten des letzten Jahres und der Planungen für den Herbst und das nächste Jahr. Vor allem die Kurse „Abenteuer Pubertät“ haben derzeit regen Zuspruch: Regina Wildgrubers momentan laufender Online-Kurs hatte eine so lange Warteliste, dass sie einen Folgekurs für November ansetzt. Hannah Kirchners Präsenz-Kurs in der familienSchwinge der Bürgerhilfe Ingolstadt ist ebenfalls voll, genauso sind es ihre Nachfolgekurse für November und Januar.

Birgit Rank ergänzte dazu noch die Aktivitäten der verhinderten Referent:innen, der Kess-Koordinierungsstelle des Bistums Eichstätt im Kolpingverband DV Eichstätt und der Arbeitsgemeinschaft für katholische Familienbildung (AKF) Bonn. So tauschen sich u.a. die Eichstätter:innen in regelmäßigen Zoom-Meetings „Eichstätt and friends“ seit letztem Jahr mit ihren Kolleg:innen bundesweit aus. Die AKF veranstaltet „Kess-Lounges“ im Sinne eines Online-„Mini“-Kongresses, in denen die Kess-erziehen-Aktiven neue Impulse erhalten.

„Wer möchte nächstes Jahr wo was anbieten? Wer braucht dazu Kontakte, Netzwerk, Hilfe? Wer kann wen wie unterstützen, wer hat Interesse an gemeinsamen Kursen, Workshops und anderer Zusammenarbeit?“ Es hat sich in den letzten Jahren gezeigt, daß die Vernetzung der Kursleiter:innen untereinander sehr fruchtbar ist und so wurden gemeinsame Aktivitäten für 2022 angedacht.

Der kesse „Spirit“ zeigt sich in diesen Treffen auch immer wieder am interessierten, wertschätzenden gemeinsamen Austausch: Das Gegenüber ist wichtig, verschiedene Standpunkte sind möglich und Ziel des Workshops ist – außer einer guten Stimmung – sich gegenseitig zu unterstützen und gemeinsam „weniger Stress, mehr Freude“ an die Eltern und in Zukunft auch Lehrer zu bringen.

 

Dr. Birgit Rank

 

18.10.2021

Dr. Birgit Rank, Kess-erziehen Koordinatorin im Bistum Eichstätt, trifft ihre Kursleiter-Kolleg:innen aus der Diözese