Kolping Weihnachtsbotschaft 2021

Gott hat Frieden geschlossen an Weihnachten mit uns Menschen. „In Christus“, so schreibt der Apostel Paulus an die Korinther, „hat Gott die Welt mit sich versöhnt“. Papst Leo der Große, der im 5. Jahrhundert Rom vor der Plünderung durch die Hunnen gerettet hat, sagt deshalb einmal: „Der Geburtstag des Herrn ist der Geburtstag des Friedens“.

Die Botschaft der Engel über der Krippe von Bethlehem, so scheint es, wird in diesen Tagen von unzähligen Leuten aufgegriffen, die ihre guten Wünsche zu Weihnachten und zum neuen Jahr an andere richten, von Politikern und Unternehmern, Vorständen und Betriebsleitern. Aber es genügt nicht, sich nur auf den zweiten Teil der Weihnachtsbotschaft zu beschränken und den Menschen eine sorglose, friedliche Zeit zu wünschen. Denn wer nur Frieden schaffen will auf Erden, ohne Gott die Ehre zu geben, wird am Ende scheitern.

Frieden auf Erden gibt es nur dann, wenn zu den Bemühungen der Menschen die Verherrlichung Gottes hinzukommt. Gott zu ehren und mit den Menschen in Frieden zu leben, darf nicht voneinander getrennt werden. Wer Gott nicht ehrt, dem sind am Ende auch die Menschen nichts wert. Wer Gott ehren will, der kann es nur, wenn er Frieden hält mit den Menschen. Das Kind in der Krippe ist gekommen, um Gott und Menschen miteinander zu versöhnen. Nur wer in Frieden ist mit den Menschen und mit Gott, wird auch selber den Frieden erfahren dürfen, der uns an Weihnachten verkündet wird.

Der selige Adolph Kolping, der einmal gesagt hat: „… ohne Gott wird nichts besser und ohne Gott kein Friede und kein Glück“ (KS 5, S. 366), hat deshalb ein Weihnachtsgedicht geschrieben, das für alle Zeit gültig bleibt. In ihm heißt es:

Es strebte aus der Nacht des Lebens
die Menschheit stets nach Glück und Licht,
doch suchte sie den Weg vergebens
Jahrtausende und fand ihn nicht.
Da ließ den Friedensgruß erschallen
durch Engelsmund das Christuskind,
es bot den wahren Frieden allen,
die eines guten Willens sind.
O lasst uns dieses Kindlein preisen,
das uns versöhnte mit dem Grab,
das uns das große Ziel der Weisen,
den Frieden und die Wahrheit, gab.

Gottes Frieden für ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches Jahr des Herrn 2022 wünscht

Msgr. Dr. Stefan Killermann
Diözesanpräses