Jugendamt des Landkreises Eichstätt startet eigene Familienapp für Eltern und Kinder

Junge Eltern über moderne Kontaktmöglichkeiten besser erreichen: Mit diesem Ansatz startet der Landkreis Eichstätt seine eigene Familienapp. Unter familienapp-eichstaett.de können auf einer Plattform alle wichtigen Informationen und Ansprechpartner von Schwangerschaft, Kleinkindthemen bis zum Teenageralter abgerufen werden. Landrat Alexander Anetsberger (CSU) hat die App am Donnerstag offiziell gestartet.

„Mit gedruckten Flyern erreichen wir die Elterngeneration von heute nicht mehr breitflächig“, sagt Siegmund Hammel, Leiter des Amtes für Familie und Jugend in Eichstätt. In seinem Haus wurde die App ins Leben gerufen. Die Idee dafür gab es schon länger, nur der richtige Startpunkt fehlte. Als durch Corona der persönliche Kontakt zu Familien unmöglich wurde, erhielt das Projekt den nötigen Schub. Man kenne das geänderte Verhalten von sich selbst, so Hammel: „Wenn ich heute eine Frage habe, schaue ich zuerst im Internet nach.“ Genau hier will die Familienapp ansetzen und sich als Anlaufstelle etablieren.

In der App haben alle Themenfelder eine eigene Kategorie, erklärt Kirsten Weber von der Koordinierenden Kinderschutzstelle im Landkreis. Unter Wissenswertes finden Familien alles über Schwangerschaftsberatung, Grundschulen, Kindergeld und vieles mehr. „Neben der ersten Information sind jeweils die Ansprechpartner verlinkt oder deren Telefonnummern aufgelistet“, so Weber. Im Veranstaltungskalender tragen Ämter, Vereine und Volkshochschulen selbstständig ihre Termine ein – sortierbar nach Ort und Veranstaltungstyp. „Alle sind eingeladen, sich dort einzutragen.“

Bereiche mit aktuellen Meldungen von den Ämtern, eine Übersicht aller Notfallnummern und eine Videosektion runden das Angebot ab. „Die Erklärvideos gibt es auch auf Farsi. Weitere Sprachen, wie aktuell wichtig auf Ukrainisch, folgen noch“, sagt Weber. Als erstes Update wird momentan an einem „Spielplatzfinder“ gearbeitet, ergänzt Hammel. Nach Rückmeldung aus den Gemeinden werden auf einer Landkarte sämtliche Spielplätze im Landkreis markiert. „Die App soll nicht nur eine Anlaufstelle bei Problemen sein, sondern auch Freizeitangebote präsentieren.“

Text und Bild: Eichstätter Kurier

Landrat Anetsberger lobt die App als „eine der modernsten und effektivsten Methoden, um heutige Eltern zu erreichen“. Früher nutzte man Flyer und gedruckte Infohefte, was mehr Aufwand bedeutet und nach einiger Zeit veraltet. „In der App reicht eine Änderung, um alles auf dem neuesten Stand zu halten. Denn die Bürger erwarten aktuelle Informationen, wenn sie ein solches Angebot nutzen.“

Die Familienapp gibt es sowohl als Download fürs Smartphone wie auch als im Browser am PC und Tablet abrufbare Webseite über das Adressfeld. „Ein Download ist nicht zwingend nötig. Je nach persönlicher Präferenz“, so Kirsten Weber. Allein ist Eichstätt mit der Idee für eine Familienapp übrigens nicht, verrät sie weiter. 23 Landkreise in Deutschland, 18 davon in Bayern, bieten mittlerweile derartige Angebote. Als Grundgerüst dient eine speziell für Jugendämter programmierte Plattform einer Entwicklerfirma aus Würzburg. „Inhalte spielen wir selbst auf. Das technische Grundgerüst betreut das Unternehmen aber weiterhin für uns“, sagt Weber. Der jetzige Stand zum Launch der App werde sich ständig aktualisieren und erweitern. Also genau das bieten, was sich alle Verantwortlichen davon erwarten.

Text und Bild: Eichstätter Kurier 14.10.2022

17.10.2022