„So kann Integration zu einer guten Sache werden“
Oh ja, er trommelt gern und richtig gut! Als begnadeter Trommler ist Maamun Kamran vielleicht manchen Lesern bekannt - durch die Musikschule oder durch Workshops an verschiedenen Schulen. Der irakisch-gebürtige Sozialarbeiter war seinerzeit auch emsiger Helfer, als die vielen jungen Kriegsflüchtlinge auf den Landkreis verteilt wurden. Nun bildet er beim Kolping-Bildungswerk junge Erwachsene aus verschiedenen Ländern zu ehrenamtlichen Kulturdolmetschern aus. Zusammen mit Sylvia Olympos, der Team-Leiterin für Kolping an der Berufsschule Weißenburg, führt Kamran Qualifizierungskurse zum „Kulturdolmetscher plus“ durch. Oder, wie Diözesan-Geschäftsführer Ewald Kommer freudig meinte: „Wir haben den Begriff mit „sharing empowerment“ ergänzt, das klingt noch schöner“. Wohl dem, der das fein übersetzen kann…
..Wie Kommer sagte, brauche es tatsächlich immer wieder Vermittler zwischen Menschen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen. Kolping will mit diesem Angebot eine Brücke zwischen Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Prägungen bauen. Und wer wäre als Brückenbauer besser geeignet, als Menschen mit eigener Migrationserfahrung? So wurden am Freitagabend zahlreiche Absolventinnen und Absolventen im ehemaligen Regent-Gebäude zur Zertifikatsverleihung eingeladen. Weißenburgs Bürgermeisterin Maria Schneller sieht diese Aufgabe und die Ehrung nicht zuletzt „als kleine, wichtige Bausteine für die Bildungsregion“. Mit Glückwünschen der Stadt Weißenburg händigte sie den stolzen Teilnehmer:innen die hübschen farbigen Zertifikate aus.
Sie sind nun als Sprachmittlerinnen und Sprachmittler dazu befähigt, andere Menschen auf ihrem Weg in die deutsche Kultur zu begleiten. Das beginnt, wie Kamran erläuterte, bei Behördengängen, führe über alltägliche Normen und über Religions-, Werte- und Erziehungsthemen bis zu Gesundheitsfragen, unserem Rechtssystem und dergleichen mehr. In fröhlicher Runde hoffte der Lehrgangsleiter, dass die zahlreichen jungen Absolventen ihre Herzen weiterhin offen hielten für andere Menschen, die Hilfe brauchen. Nur so könne Integration zu einer wirklich gelungenen Sache werden.
Text/Bild: Peter Schafhauser