Entwicklungsminister Müller bei Kolping

Der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Gerd Müller, stand bei Kolping Rede und Antwort

„Kolping leistet weltweit hervorragende Arbeit“

Mit Spannung erwarteten die Interessierten an der Eine-Welt-Arbeit den Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Gerd Müller, im Jesuitenrefektorium des Eichstätter Priesterseminars. Kolping war es aufgrund der tatkräftigen Unterstützung des Bundestagsabgeordneten Dr. Reinhard Brandl gelungen, den Minister für einen Gedankenaustausch zu gewinnen. Wenige Tage vor der Bundestagswahl sprach Bundesminister Müller engagiert wie in der ganzen Legislaturperiode über seine Anliegen: Eine Welt, in der es gerechter zugeht – weil jeder an seiner Stelle das tut, was dafür nötig ist. Mit dieser Aussage hatte er nicht nur die Kolpingmitglieder im Publikum für sich gewonnen. Der Minister ging sogar noch weiter und rief immer wieder Adolph Kolping und sein Werk ins Bewusstsein und betonte die Aktualität der Sichtweise des Gesellenvaters auf die Gesellschaft und die Bedürfnisse des Menschen. Müller wies darauf hin, dass er vom ersten Tag seiner Amtszeit an nicht müde wurde, auf die Wertebindung als Fundament für die Zusammenarbeit und einen gerechten Weg der Globalisierung hinzuweisen. Im Kampf gegen Korruption, Ausbeutung und menschenunwürdige Lebensverhältnisse, geprägt von Armut und Hunger, stellten die Kirchen, die Verbände und die NGOs oftmals die einzige Möglichkeit dar, die vorhandenen Mittel gut und gerecht einzusetzen. „Almosen war gestern – Struktur ist heute“, brachte Bundesminister Müller die Vorgehensweise seines Ministeriums in der Entwicklungszusammenarbeit auf den Punkt. Für gerechte Strukturen in den Ländern muss die im Vergleich zur Weltbevölkerung geringe Zahl der Menschen, die im Wohlstand leben, die Situation aller endlich „vom Rand in die Mitte“ holen. In der Bundesregierung wirbt Müller dafür, Entwicklungszusammenarbeit als eine Querschnittaufgabe wahrzunehmen. „Als Christ in der Poltik kann ich nicht anders: Ich will Leuchttürme schaffen, die Hoffnung geben und Fluchtursachen bekämpfen, indem wir vor Ort investieren. Damit erreichen wir die 50fache Wirkung dessen, was möglich ist, wenn die Menschen ihr Heimatland verlassen und zu uns fliehen müssen“ sagte Müller mit Nachdruck.

Die Eichstätter Kolping-Diözesanvorsitzende Eva Ehard und Dr. Markus Demele, der Generalsekretär des Internationalen Kolpingwerkes nutzten die Chance des Zusammentreffens mit dem Minister, diesem das Wirken Kolpings vorzustellen.

 

Der Blick des Diözesanverbandes geht laut Ehard vor allem auf die Partnerverbände Peru und Togo (siehe Kasten). Seit Jahren unterstützt der Diözesanverband aus Mitteln aus unterschiedlichen Aktionen (von der Altkleidersammlung bis zu Zeltlagern) den Verbandsaufbau vor Ort und damit die Anleitung der Hilfe zur Selbsthilfe. Dr. Demele bedankte sich beim Minister für die Förderung, die das Internationale Kolpingwerk durch das Ministerium erfährt und zusammen mit den Spenden aus den Kolpingsfamilien und –Diözesanverbänden gebündelte Aufbauarbeit leisten kann. Minister Müller unterstrich, dass die Kirche und die kirchlichen Verbände für ihn privilegierte Partner seien, die in vielen Ländern als Ersatz für die maroden Staatsstrukturen wirken. „Gerade Kolping mit seinem Fokus auf die berufliche Bildung und Ausbildung leistet Vorbildliches für die ländliche Entwicklung.  Für den Aufbau brauche ich weniger ‚Mundwerker‘ sondern Handwerker, wie Ihr sie bei Kolping habt“ lobte Dr. Gerd Müller.

 

Nach einer Frage- und Antwortrunde mit den Teilnehmern des Gedankenaustauschs in Eichstätt antworte Müller im anschließenden Pressegespräch auf die Frage, was er sich denn für die Zukunft der Entwicklungsarbeit wünsche: „100.000 Kolpings in der Welt“! und an den Bundestagsabgeordneten und Haushaltsausschussmitglied Reinhard Brandl gewandt: „… ein paar Milliarden Euro mehr für eine Welt ohne Hunger“.

Der langanhaltende Applaus hat dem Minister, der von der Katholischen Universität, wo er ein Bündnis zur gemeinsamen Arbeit für Bildung in Afrika schloss, zu Kolping kam, den nötigen Rückenwind für seine künftige Arbeit mitgegeben.

 

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20.09.2017

Der Kolping-Diözesanvorstand mit Minister Müller, MdB Brandl und MdL Schorer-Dremel

Auf dem Weg zum Gedankenaustausch mit Interessierten an der Einen Welt

Vorsitzende Eva Ehard schildert die Aktionen des Diözesanverbandes

Bezirksrat Reinhard Eichiner, OB Andreas Steppberger und Generalvikar Isidor Vollnhals sind aufmerksame Zuhörer

Fair gehandelte Produkte und Kolping-Gedanken für das kommende Jahr für MdB Brandl und Minister Müller

Generalvikar Vollnhals im Gespräch mit den Bundespolitikern

Beim Termin mit den Medienvertretern skizziert Minister Müller die Leitlinien seiner Politik