Seniorenfreizeit vom 18.09 bis 22.09.2023

Die Seniorenfreizeit 2023 hat gegenüber den Vorjahren einen außerordentlich guten Zuspruch erhalten. Vor allem aus den Kolpingsfamilien Berg/Neumarkt und Monheim hatten wir deutlich mehr Anmeldungen, sodass sich insgesamt 55 Personen auf den Weg machen konnten.

Aus organisatorischen Gründen war gemeinsamer Treffpunkt an der Stadthalle in Monheim. Regina Schiffelholz und die Mitglieder der KF Monheim organisierten während der ersten Busfahrerpause eine kurze Rathausführung, getrennt in zwei Gruppen. Wir hatten diesmal das Busunternehmen Merz aus Berg/Gnadenthal, das ausgehend von Berg abschließend in Monheim die Teilnehmer aufnahm.

Gegen Mittag kamen wir an unseren ersten Informationsstopp  in Kempten an. Das auf der Anfahrt durchwachsene Wetter hat sich zwischenzeitlich aufgehellt, sodass wir nach einer kurzen Mittagspause unsere geplante Stadtführung – in drei Gruppen – problemlos absolvieren konnten. Wir erfuhren Interessantes über die aus konfessionellen getrennte Unter- und Oberstadt und über die weitere Geschichte, ausgehend aus der Römerzeit. 

Planmäßig kamen wir gegen 15.15 Uhr im Allgäuhaus in Wertach an und wurden zu einer Kaffeepause eingeladen.  
Nach der Zimmerzuteilung trafen wir uns zum Abendessen und zum ersten Unterhaltungsabend zum spielen und singen in einem eigens zugewiesenen Gruppenraum.

Der Dienstag Morgen stand zur freien Verfügung. Wir nutzten die Zeit, um das Haus selbst und den näheren landschaftlichen Umgriff näher kennen zu lernen. Der Leiter des Hauses  Gerwin  Reichart stellte uns das Gebäude und die bauliche Entwicklung des Hauses seit der Entstehung vor und führte uns anschließend  durch das Allgäuhaus mit allen seinen möglichen Einrichtungen.    
Gegen Mittag trafen wir unseren örtlichen Gästeführer, Herrn Gottfried Metzger, den früheren Leiter des Allgäuhauses. 
Eine bei weitem größere Gruppe spazierte bei schönem warmen Wetter vom Allgäuhaus ca. 2,5 km durch die grünen Auen mit Blick auf die Allgäuer Berge zur St. Sebastianskapelle am Ortsrand von Wertach. Die kleinere Gruppe fuhr etwas zeitversetzt mit dem Bus zu Kapelle und erwartete bereits die Fußgänger. Herr Metzger erklärte uns die Entstehungsgeschichte und die schöne Ausstattung der Kapelle im Barockstil.
Anschließend fuhren wir weiter zur Engelbrauerei in Rettenberg. Dort erläuterten uns der Juniorchef Herr Felix Widenmayer und ein weiterer ehrenamtlicher Mitarbeiter das Geschäftsgebaren der Brauerei, die Einrichtungen und den Brauvorgang bis zur Abfüllung der Biere.   
Die Brauerei, ein Traditionsbetrieb in Familienhand stellt über 20 verschiedene Biersorten her und füllt zusätzlich für weitere fünf Brauereien der näheren Umgebung deren gebrauten Biere ab.
 

Leider bewerteten die beiden Gruppen die Qualität der Führung unterschiedlich. Während Herr Widenmayer seine Gruppe sehr konzentriert und demnach inhaltlich umfassend informierte, schweifte der weitere Mitarbeiter in Nebensächlichkeiten aus und brachte es nicht auf den Punkt.

Insgesamt gesehen jedoch ein gelungener Nachmittag, der am Abend wie üblich mit dem Abendessen und einem gemütlichen Abend bei Spielen und Gesängen abgeschlossen wurde.

Am Mittwoch Morgen fuhren wir ca. 30 km nach Ofterschwang, wo uns die Mitarbeiter einer Genossenschaftssennerei zu einer Besichtigung und Führung erwarteten. Zu Beginn bestand auch noch die Möglichkeit, selbst erzeugten Bergkäse einzukaufen, wovon reichlich Gebrauch gemacht wurde. Wegen der Größe der Gesamtgruppe wurden wir auch hier aufgeteilt, damit die Erklärungen auch bei jeder Mann/Frau gut ankommen.
Der Genossenschaft gehören 8 Bauern aus der näheren Umgebung an, die täglich ihre Milch zur Verarbeitung von Käse anliefern. Ein Sennerei – Meister erklärte uns ausführlich die Verarbeitungsvorgänge von der Anlieferung der Milch bis zur endgültigen Verarbeitung zu Käse und den Reifevorgang zum ausschließlich harten Bergkäse, eine wesentliche Einnahmequelle der Bauern, die ihre landwirtschaftlichen Flächen aufgrund der Hanglage ausschließlich als Almwiesen nutzen können. Vor dem Bekanntwerden der Käseherstellung vor über 150 Jahren herrschten im Allgäu ärmliche Lebensverhältnisse.     
Die Mittagspause verbrachten wir im schönen Kurort Oberstdorf, auch bekannt als Leistungssportgemeinde mit seiner Skisprungschanze. Die Freizeit konnten wir auch nutzen, um den typischen Tourismusort mit den vielfältigen Einkaufs – und Gastronomie  - Geschäften sowie Hotels  näher kennen zu lernen.   
Anschließend fuhren wir durch das schöne Allgäu – Alpengebiet in das kleine Walsertal, in Österreich gelegen, jedoch nur über das bayerische Schwabenland erreichbar. Dabei erklärte uns Herr Gottfried Metzger zu den gegebenen Gelegenheiten die Naturlandschaften und auch die mit der Geologie verbundenen kulturgeschichtlichen Eigenheiten des Allgäus und ihrer Bewohner, vor allem auch die Entwicklung vom ärmlichen Bergbauerntum bis zum Tourismus als nunmehr neben der Sennerei wesentliche Einnahmequelle.     
Am Abend nach dem gemeinsamen Essen feierten wir in der Hauskapelle mit dem ehem. Stadtpfarrer von Kempten und jetzigen hauptamtlichen Religionslehrer die heilige Messe, die wesentlich vom Ehepaar Deo und Resi Bösendörfer vorbereitet und gestaltet wurde.

Am Donnerstag Morgen holte uns Herr Metzger zu einer Fahrt in die Stadt Füssen ab. Nach einem kurzen, jedoch nicht ganz einfachen Spaziergang auf einem steilen Bergpfad vom Busparkplatz zum ehem. Schloss und zur Stadtkirche St. Mang erklärte uns der Reiseleiter die Geschichte und die schöne Ausstattung der Pfarrkirche und sehr ausführlich auch die Legende bzw. Überlieferung zu St. Mang dem  „ Drachentöter „, wobei der Drache für die verschiedensten Unheile in der Lebenszeit von St. Mang stand.
Vorbei an den Königsschlössern Hohenschwangau und Neuschwanstein fuhren wir an den Forggensee zum Mittagessen, ein großes Rückhaltebecken auch zur Gewinnung von Trinkwasser der gesamten Umgebung.
Den Nachmittag konnten wir bei herrlich sonnigen und warmen Wetter am Hopfensee, wegen der Uferpromenade und der Hangbebauung des Ortes auch „ bayerisch Riviera“ genannt bei einem gemütlichen Spaziergang entlang des Sees genießen, bevor wir wieder zu unserem Ferienhotel zurückehrten.          
Nach der abendlichen Rückkehr nach Wertach verabschiedeten wir uns von Herrn Gottfried Metzger, der trotz seines Alters von 80 Jahren in erfrischender und humorvoller Art uns sehr sachkundig das Allgäu, -  Land und Leute-  näher brachte. Ein wohltuender Geographieunterricht.         
Am Abend nach dem Abendessen lies Deo Bösendörfer die bisherigen Tage Revue passieren und erinnerte, ergänzt mit humorvollen Singtexten, an das in den drei Tagen Erlebte.

Am Freitag Morgen brachen wir zu unserer Heimreise auf, die in Ulm noch für eine Münsterführung und der anschließenden halbstündigen Orgelandacht unterbrochen wurde. Gestärkt mit einer letzten Kaffeepause am Münsterplatz ging es dann zu unseren Heimatorten zurück.

Begünstigt durch das schöne Wetter  -vor allem von Dienstag bis Donnerstag – konnten wir mit den schönen landschaftlichen Eindrücken des Allgäus und den interessanten Erklärungen und Führungen eine insgesamt positive Seniorenfreizeitwoche erleben.          
Schließlich möchte ich lobend auch noch die Morgenmeditationen erwähnen, die von Monika und Norbert Heller in gewohnter Weise gut vorbereitet waren und von Norbert vorgetragen wurden.

 

Wolframs – Eschenbach, den 18.10.2023                               

Erwin Seitz

19.10.2023